Wie lässt sich die Freude am Erzieher*innen-Beruf langfristig bewahren? Und welche Rolle spielt Humor dabei? Diesen Fragen widmete sich der Workshop „Humor verbindet“, der mit Unterstützung der Stiftung „Für Lippe“ am Berufskolleg Eben-Ezer in Lemgo stattfand. Humortrainerin Katja Kemnade von der Stiftung Humor hilft heilen vermittelte den Teilnehmenden, wie Humor als Kraftquelle im pädagogischen Alltag genutzt werden kann.
„Humor ist keine oberflächliche Albernheit, sondern eine Haltung zum Leben“, erklärt Kemnade den gut 20 Teilnehmenden. Gerade für angehende Erzieher*innen sei es wichtig, durch Perspektivwechsel und Achtsamkeit ihre Resilienz zu stärken. „Humor kann ein emotionaler Airbag sein – er hilft, in herausfordernden Situationen gelassen zu bleiben und den Fokus auf Positives zu richten.“
Humor als Prävention gegen Stress und Burnout
Die Stiftung „Für Lippe“ hat die Förderung dieses Workshops übernommen, um angehenden Fachkräften praxisnahe Strategien für einen gesunden Umgang mit Stress an die Hand zu geben. Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, die die Stiftung „Für Lippe“ treuhänderisch verwaltet, betont: „Der Fachkräftemangel in sozialen Berufen ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Wenn wir junge Menschen für die Arbeit mit Kindern begeistern wollen, müssen wir sie auch darin unterstützen, langfristig gesund und motiviert zu bleiben. Projekte wie dieser Workshop leisten dazu einen wertvollen Beitrag.“ Auch Christina Sievert, Lehrerin am Berufskolleg und Organisatorin des Seminars, sieht hier eine große Notwendigkeit: „Wir haben in dem Bereich ja bereits riesige Nachwuchssorgen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass angehende Erzieherinnen und Erzieher früh lernen, sich vor Überlastung zu schützen. Humor kann ein Mittel sein, mit dem sie ihren stressigen Job besser meistern.“
Sich selbst gut versorgen – und die Freude am Beruf erhalten
Gerade im Beruf der Erzieher*innen werden Anforderungen oft lautstark und mit Nachdruck an die Fachkräfte herangetragen. Dies kann schnell zu einem Gefühl von Dauerstress führen. „Verliert euch nicht selbst“, mahnt Kemnade die Teilnehmenden. Wer im pädagogischen Alltag für andere sorgt, müsse ebenso gut für sich selbst sorgen. „Es geht darum, bewusst innezuhalten und sich zu fragen: Was brauche ich gerade?“ Auch nach der Arbeit sei es wichtig, sich gezielt etwas Gutes zu tun, um die eigenen Energiereserven aufzufüllen. Kleine Rituale, Achtsamkeitsübungen oder der bewusste Blick auf das Positive können helfen, langfristig motiviert zu bleiben. „Vielleicht ist Humor eine Schlüsselkompetenz, um gut durchs Leben zu kommen“, fasst Workshop-Teilnehmerin Miriam zusammen.
(Foto: Annika Langhagel)