Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Musikerziehung positiv auf die Entwicklung der Intelligenz, Kreativität und Sprache auswirkt. Alle Kinder verfügen über die angeborene Fähigkeit zum Singen und zur rhythmischen Bewegung. Aus diesem Grund ist es wichtig, sie bereits in den ersten Lebensjahren mit Musik und Musikinstrumenten in Berührung zu bringen. Erstmalig ist das Projekt „Kita und Musikschule“ in Detmold gestartet. Zukünftig wird im Familienzentrum Kindertagesstätte Jerxen-Orbke gemeinsam mit der Johannes-Brahms-Musikschule die musische Erziehung fest in den Kita-Alltag integriert. Möglich machen dies die Stiftung „Für Lippe“, die Bürgerstiftung Detmold sowie die Manfred Kaulen-Stiftung.
„Neu ist vor allem, dass wir mit dem Projekt alle Kinder in unserer Kita erreichen. Zudem arbeitet die Musikschullehrkraft und das Team der Kita Hand in Hand.“, beschreibt Britta Bünemann, Leiterin des Familienzentrums Jerxen-Orbke, die Vorteile des Projekts. Auf diese Weise sollen allen Kindern gleichermaßen musikalische Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden. Das solle vor allem auch unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Umfeld geschehen: „Zurzeit gibt es bei uns 99 Kinder im Alter von neun Monaten bis sechs Jahren. Die Kinder kommen aus zehn verschiedenen Nationen, entsprechend haben 65 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund.“, informiert Bünemann. „Zudem sind 62 Prozent der Familien aufgrund ihres Einkommens von Elternbeiträgen befreit.“, so die Kita-Leiterin weiter.
Zukünftig wird jede Woche eine Lehrkraft der Musikpädagogik der Johannes-Brahms-Musikschule stundenweise in die Kita kommen, um mit den Kindern Musik zu machen. „So starten wir mit dem musikalischen Morgenkreis in den Tag, an dem alle Kinder der Kita teilnehmen. Auch die Eltern können und sollen gerne dabei sein.“, informiert Susanne Greschok, Leiterin der Johannes-Brahms-Musikschule, der die musikalische Früherziehung sehr am Herzen liegt. „Nach dem Frühstück durchläuft die Lehrkraft in der Kennenlernphase dann die einzelnen Gruppen, danach wird das Angebot ausgeweitet und auch gruppenübergreifend gearbeitet.“, schildert sie den geplanten Projektverlauf.
Die Kinder werden im Rahmen des Projekts über das gemeinsame Singen und Experimentieren mit Klängen und Geräuschen sowie bewegungsorientierten musikalischen Ausdrucksformen spielerisch an die Musik und die jeweiligen Musikinstrumente herangeführt. „Auf diese Art erhalten sie einen Zugang zum aktiven Musizieren.“, bestätigt Greschok.
Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt. Damit auch alle Kinder der Kita gleichermaßen an die Musik herangeführt werden können, unterstützen auch drei Förderer aus der Region das Projekt. „Aus den Eigenmitteln der Kita in Höhe von 2.400 Euro können wir eine Unterrichtseinheit pro Woche für die Dauer eines Jahres finanzieren. Um die Kinder jedoch adäquat erreichen zu können, brauchen wir drei Unterrichtseinheiten die Woche. Hier haben sich die Bürgerstiftung Detmold und die Manfred Kalen-Stiftung gefunden, die gemeinsam eine Unterrichtseinheit finanzieren sowie die Stiftung ‚Für Lippe‘, die eine weitere Unterrichtseinheit übernimmt.“, berichtet Bünemann. „Wir möchten an dieser Stelle herzlich Danke sagen für die Unterstützung und freuen uns schon sehr auf die musischen Stunden in unserer Kita“, schließt sie.