Jung trifft Alt

Kurzinfo

Die Stiftung „Für Lippe“ bringt die Menschen unterschiedlicher Generationen zu einem gemeinsamen Dialog zusammen.

Projektdaten

  • Projektpartner: Stiftung "Für Lippe"
  • Fördersumme: 14.500 Euro
  • Laufzeit: 2010 bis 2023

Hintergrund

Die Menschen unterschiedlicher Generationen finden meist nicht mehr zu einem gemeinsamen Dialog zusammen, dabei können sie viele wichtige Erkenntnisse voneinander und miteinander gewinnen.

Ziele

Kurz gefasst sind die Ziele des Projektes: Gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz der unterschiedlichen Sichtweise, voneinander lernen und gemeinsam wissenschaftlich arbeiten. Gemeinsam wagen sich Alt und Jung an schwierige Themen heran, die beide Generationen betreffen und berühren und genau deshalb auch zusammen besprochen werden müssen.

Inhalt (2012 bis 2023)

Stand bis 2011 noch das wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund, wurde das Konzept für 2012/13 inhaltlich angepasst. So kochen Senioren bzw. Seniorinnen des Senioren-Begegnungszentrums Kastanienhaus in Lemgo und Schüler bzw. Schülerinnen des Marianne-Weber-Gymnasium Lemgo im Rahmen des Projekts gemeinsam. Eine besondere Herausforderung besteht darin, den großen Erfahrungsschatz der älteren Generation mit der jugendlichen Neugierde und Spontaneität der jüngeren Generation zu verbinden. Dies gelingt jedoch – auch dank der guten Organisation und Betreuung durch Hendric Schwär-Fröhlich, Schulsozialarbeiter der Alten Hansestadt Lemgo – lückenlos. Pandemiebedingt musste das Kochen jedoch in den Jahren 2020 und 2021 ausfallen.

Eine weitere Förderung unter dem Motto „Jung trifft Alt“ floss dem Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo für themenbezogene Angebote im Rahmen der Sonderausstellung #pARTicipate – Mach‘ Dich zum Kunstwerk“ zu. Im Oktober 2018 gab es ein „Herbst-Special“, in dessen Rahmen Malkurse „Kunst kennt kein Alter“ für Großeltern und Enkel mit der Künstlerin Katrin Stute angeboten wurden, um ein bekanntes Kunstwerk zu fälschen. Außerdem gab es einen Workshop „Comiczeichnen – Comics kennen kein Alter“, ebenfalls für Großeltern und Enkel ab 10 Jahren. Im Comic-Workshop hat Comiczeichner André Sedlaczek verraten, wie man eine Story aufbaut, wie man eine Comicfigur entwickelt und vor allem, wie man sie zeichnet.

Die Grundschule In der Senne Augustdorf hat mit Unterstützung der Stiftung „Für Lippe“ im Schuljahr 2017/18 das Projekt „Weißt du noch wie es früher war?“, jetzt „Die Heimatforscher AG“ gestartet. Damit ist erneut ein Projekt unter dem Thema „Jung trifft Alt“ dazugekommen. Gemeinsam mit dem Seniorenheim im Pastorenweg, dem Heimatverein und dem örtlichen Heimatmuseum lernen die Kinder unter der Leitung der Kulturpädagogin Sabine Rott einmal wöchentlich unter dem Motto „früher und heute“ diverse Themen kennen wie Filme, Berufe und Kleidung. Das Projekt kam so gut an, dass die Schule es auch in den Schuljahren 2018/2019, 2019/2020 und 2020/2021 mit Unterstützung der Stiftung durchführte. Im Jahr 2022 konnte das Projekt durch eine Erkrankung der Referentin nur bis Mai stattfinden. Leider musste es durch die Erkrankung der Referentin auch in 2023 pausieren. Es wird aktuell geprüft, das Projekt mit einer anderen Referentin in 2024 fortzusetzen. Im Sommer 2020 überreichte Ministerin Ina Scharrenbach der Heimatforscher AG für ihr besonderes Engagement sogar den Heimatpreis „Junge Heimat“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.

In Lemgo gibt es seit 2018 ein neues Quartierszentrum, das sog. „Hanse-Haus“, in dem Jung und Alt gemeinsam wohnen und leben. Zudem bietet es eine Anlaufstelle für die Bewohner des Quartiers mit unterschiedlichen Angeboten für die Nachbarschaft. Das Hanse-Haus befindet sich örtlich genau gegenüber der städtischen Musikschule. Aus mehreren gemeinsamen Projekten ist die Idee entstanden, neben regelmäßigen (wöchentlichen) Musikstunden sowohl für die Kleinen (Musikalische Früherziehung) als auch für die Senioren (Musikalische Späterziehung) in jeweils eigenen Gruppen, einmal pro Monat eine gemeinsame Musikstunde abzuhalten. Die Stiftung hat in 2023 für das generationenübergreifende Projekt „Musik im Quartier“ insgesamt 2.500 Euro gegeben. Damit werden zehnmal 250 Euro monatlich für den musikalischen Unterricht finanziert.

2016/17 förderte die Stiftung ein weiteres generationsübergreifendes Projekt:  Im Geheimen – Was die Mädels drunter tragen! der Heinrich-Drake-Schule und des AWO Begegnungszentrum Kastanienhaus am Wall. In einer AG hatten Schülerinnen der achten bis zehnten Klassen der Hauptschule Lemgo Gelegenheit, sich mit der Geschichte der Damenunterwäsche vertraut zu machen und zu schauen, wie diese Entwicklung in Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau steht. Was trugen die Frauen früher unter ihrer Kleidung und was sagt das über ihre Rolle in der jeweiligen Epoche aus? Seit wann gibt es Damenunterhosen? Was sind Korsett, Petticoat, Püserümpchen, Push-up, String-Tanga oder eine Klappbüx? Wie formt, modelliert oder deformiert uns Unterwäsche? Wie werden heute mit anderen Techniken Körperformen verändert? Was gibt es beim BH-Kauf zu beachten?

Fünf Frauen als Teilnehmerinnen aus dem AWO Seniorenbegegnungszentrum KastanienHaus am Wall kamen ab Herbst hinzu und ließen sich die bisherigen Projektergebnisse von den Jugendlichen präsentieren und vermitteln.

Die Ergebnisse des Projekts konnten anschließend im Rahmen einer kleinen Ausstellung im AWO Seniorenbegegnungszentrum KastanienHaus am Wall besichtigt werden.

In 2015 hat die Stiftung ebenfalls weitere Projekte in dem Bereich gefördert:

Die Grundschule „In der Senne“ Augustdorf arbeitet eng mit dem Seniorenheim im Pastorenweg in Augustdorf zusammen. Im Projekt Lebensbaum fertigten Kinder aus dem vierten Jahrgang gemeinsam mit Heimbewohnern einen Lebensbaum aus Holz, der ganzjährig im Seniorenheim genutzt werden kann und soll. Er kann als Jahreszeiten- oder Themenbaum mobil in allen Räumen der Einrichtung eingesetzt werden. Im Rahmen der Projektumsetzung wurden von Jung und Alt auch gemeinsam Lieder einstudiert und bei der öffentlichen Vorstellung des Lebensbaums vorgetragen. Sowohl die Kinder als auch die SeniorInnen hatten sehr viel Spaß. Begleitet wurde das Projekt zudem vom Ehrenamtsbüro des Kreises Lippe. Die Stiftung „Für Lippe“ förderte die Materialbeschaffung mit einem Betrag 500 €, und hat zudem die Entstehung und öffentliche Vorstellung auch personell begleitet.

Ein weitere Förderung unter diesem Thema floss in das Fotoprojekt zum Thema „Altersbilder“ mit Jugendlichen und Senioren im Rahmen der Wanderausstellung „Was heißt schon alt“ im September 2015 in den Räumlichkeiten der AWO Lemgo. Mit den Fördergeldern der Stiftung wurden insbesondere Ausrüstungsgegenstände (Kameras, Bilderrahmen etc.) angeschafft. Auf diese Weise kann das Begegnungsprojekt auch in Zukunft weitergeführt werden.

2010/11

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Barntrup und Studierende der Senioren-Universität in Horn-Bad Meinberg behandelten generationenübergreifend bedeutsame Themen und diskutieren über mögliche Konflikte zwischen den Generationen und deren Lösungen. Die Themen waren insbesondere: Demographischer Wandel, Zukunft der sozialen Sicherungssysteme und Sozialpolitik. Didaktisch wurde im Seminarstil in der Form aktiver Beteiligung und Diskussion gearbeitet. Die Moderation liegt sowohl bei den Lehrern als auch abwechselnd bei Schülern und Senioren. Impulsreferate werden von beiden Seiten eingebracht. Materialien zur Vor- und Nachbereitung werden bereitgestellt.

In 2011 haben insgesamt 15 Schülerinnen und Schüler aus Leistungskursen der Jahrgangsstufen 12 und 13 und ebenso viele Studierende der Seniorenuniversität teilgenommen. Es fanden während üblicher Unterrichtszeiten insgesamt vier gemeinsame Sitzungen abwechselnd in den Räumlichkeiten des Gymnasiums und der Senioren-Uni statt. Die Arbeits- und Diskussionsreihe im Seminarstil stand unter dem Thema: „Wertewandel oder Werteverlust?“. Zusätzliche Expertise von außen wurde am 21. März 2011 über den Vortrag mit anschließender Diskussion von Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung eingebracht.

In 2010 nahmen an dem Projekt Jung trifft Alt 14 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 des Gymnasiums Barntrup sowie 10 Studierende der Senioren-Uni Bad Meinberg im Alter zwischen 60 und 84 Jahren teil. Es fanden während üblicher Unterrichtszeiten insgesamt vier gemeinsame Sitzungen abwechselnd in den Räumlichkeiten des Gymnasiums und der Senioren-Uni statt. Von den betreuenden Lehrern wurde ein umfangreicher Fragebogen entwickelt. Die Auswertung dokumentiert die positiven Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Projektpartner (aktuell und gewesen)

Uwe Terwonne, Projektleiter Stiftung Für Lippe
Markus Herrmuth, Oberstufenkoordinator des Barntruper Gymnasiums
Suna Willmann, Fachlehrerin für Sozialwissenschaft und Politik
Sabine Segler, Fachlehrerin für Sozialwissenschaft und Mathematik
Dr. Dr. Paul Wolters, Leiter der Senioren-Uni Bad Meinberg
Peter Schneider, Sprecher der Senioren

Idee

Das Vorhaben ist als Modellprojekt zu betrachten und soll aufgrund des erfolgreichen Verlaufs nach Möglichkeit auch auf andere Schulen / Schulformen übertragen werden. Sofern Sie ein passende Idee haben, können Sie sich gern bei der Stiftung Für Lippe melden.

 

Beispiele zur „Begegnung der Generationen“ anhand des Projektes „Lebensbaum“ der Grundschule ´IN DER SENNE´ Augustdorf

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